Buchtipp: Der unendliche Augenblick
Leben mit der Unsicherheit. Die letzten Jahre durch die Pandemie, Klimawandel und aktuell der Ukrainekrieg waren und sind der Nährboden für die Unsicherheit. Die Philosophien, Natalie Knapp, hat bereits vor mehreren Jahren dazu das Buch „Der unendliche Augenblick“ über das Leben in Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit geschrieben.
Sind Zeiten der Unsicherheit wichtig?
Bei Ihrer Lesung in der außergewöhnlichen Buchhandlung Literatur Moths, in der Zeit vor der Pandemie, saßen die Zuhörer Stuhl an Stuhl und folgten mit großem Interesse den Gedanken, sich bewusst mit der Unsicherheit auseinanderzusetzen.
Ein neuer Lebensabschnitt, eine gesellschaftliche Krise oder die Geburt eines Kindes: Wenn sich Dinge verändern, fühlen wir uns oft verunsichert. Denn wir müssen Abschied nehmen von Vertrautem, haben aber noch keine Vorstellung davon, was an seine Stelle treten wird. Die Philosophin Natalie Knapp plädiert dafür, Umbruchsituationen oder Schicksalsschläge nicht möglichst schnell hinter sich lassen zu wollen, sondern sie auf eine neue Art wertzuschätzen. Denn es sind Phasen, in denen das Leben mit besonderer Intensität spürbar wird. Sie aktivieren unser schöpferisches Potenzial und lassen uns Entdeckungen und Erfahrungen machen, die uns in ruhigeren Jahren Halt und Richtung geben. Krisen deuten auf die Notwendigkeiten zur Verwandlung. Versucht man jedoch in so einer Situation am Althergebrachten festzuhalten und es zu bewahren, läuft man Gefahr unterzugehen.
Die verschiedenen Formen von Unsicherheit
Die Philosophien und Literaturwissenschaftlerin differenziert zwischen der Unsicherheit, die von Außen kommt – also was uns das Leben zumutet und der inneren Unsicherheit.
Diese zwei Formen sind eng miteinander verbunden und ein treuer Begleiter der Beiden ist die Angst. Denn Angst will uns schützen vor Bedrohung und Gefahr. Urinstinkte werden wach. Doch sie übertreibt, damit wir schnell handeln.
Wie damit umgehen?
In Zeiten von Umbrüchen, ist es hilfreich innezuhalten, sich auszutauschen, Informationen zu sammeln und langsam handeln. Mit Sorgfalt und geordneten Gedanken einen Plan zu schmieden. Dabei den Ratschlag von dem griechischen Philosoph Epiktet zu folgen:
„Unterscheiden zu lernen, was tatsächlich in unserer Macht steht und was nicht.“
Hören wir auf, das Unabänderliche ändern zu wollen, geht es uns besser, meint der Philosoph. Wenn aufgrund der Umstände praktisches Handeln unmöglich erscheint, können wir geistig handeln, indem wir unsere Perspektive verändern und so dieselben Lebensumstände auf eine andere Weise erfahren. Durch geistiges Handeln wird meist die Hoffnung manifestiert.
„Hoffnung spiegelt das Licht der Zukunft in die Gegenwart und weist uns so einen gangbaren Weg. Während das Vertrauen und auf die Erfahrungen der Vergangenheit baut, bezieht die Hoffnung Ihren Mut aus der Zukunft. Vertrauen und Hoffnung sind die Zwillingskräfte der Zuversicht.“
Fazit von wohlergehen:
Das Buch „Der unendliche Augenblick“, trägt in der Zwischenzeit viele Gebrauchsspuren, denn in den letzten Jahren habe ich regelmäßig in ihm gelesen und neue Textpassagen markiert. Ich schließe mich der Aussage der Süddeutschen Zeitung an: „Nach zwei Stunden mit Natalie Knapp fühlt man sich viel aufgeräumter“.
Seit vielen Jahren bin ich begeisterte Bloggerin. Auf wohl-ergehen.de stelle ich Euch alles rund um das Wohlfühlen vor. Dazu gehört bei mir die Themen Papier & Stift, Lesen, Wohlfühlorte und Bücherwelten.