Die MERCERIE: Der strickende Captain Kirk

Handarbeitsboom: Die Freude am Selbermachen begeistert immer mehr Frauen in Deutschland. Mehr als 18,6 Millionen Deutsche stricken, häkeln oder nähen. Selbermachen ist zum Lifestyle geworden. In München gibt es ein Paradies für
Handarbeitsbegeisterte – DIE MERCERIE.

Stricken ist hyggelig.

Acht Frauen sitzen mit gebeugten Kopf und vertieft in ihre Arbeiten um einen Tisch in Nymphenburg. Leises Stöhnen ist zu hören.„Faden aufnehmen, Doppelstäbchen, tiefer einstechen, hochziehen, abstreifen, feste Masche.“ Immer tiefer dringe ich ein in das Universum Häkelsterne. Ungläubig blicke ich auf den Faden, der sich eng um meinen Finger legt, in der anderen Hand, die an eine feuchte, klebrige Kinderhand erinnert, halte ich den Beginn meines Häkelsterns. Wie früher in der Schule schiele ich zur meiner Nachbarin und erkenne, dass auch ihr Stern wie meiner noch in der Urform ist. Sabine lacht: „Die Sterne haben es in sich, aber Ihr werdet es lieben“.
Sabine ist mein Kaptan Kirk und ihr Handarbeitsgeschäft „Die Mercerie“ die Enterprise, die mich sicher durch die weite Galaxie der unbekannten Welten des Strickens und Handarbeiten bringt. 150 qm groß ist ihr Laden in der Nymphenburger Straße, der zu den schönsten Handarbeitsgeschäften Deutschlands gehört. Doch er ist viel mehr als nur ein Geschäft, es ist ein Ort für Austausch und Begegnungen.

Bei Kaffee und Kuchen können sich die Strickbegeisterten austauschen.

Vom Weltraumwurm zum Stern

Freude, Begeisterung, Staunen, Kreativität und Verzweiflung treffen hier aufeinander. Ich befinde mich gerade in der Kategorie der Verzweifelten, denn mein Stern schaut wie ein Weltraumwurm aus. Sabine Niebler, gelernte Handarbeitslehrerin, betrachtet den sich in meiner Hand krümmenden Wollwurm: „Du hast nur vergessen, die Runde zuschließen“. Und wie durch ein Wunder wird aus meinem Wurm ein Stern. Nun bin ich die Staunende.

Der Urknall

Vor vier Jahren hat sich Sabine Niebler, die bis dahin in der Modebranche gearbeitet hat, ihren Traum erfüllt und DIE MERCERIE eröffnet. Der Name kommt aus der Schweiz und bedeutet Kurzwaren. Das Interior erinnert an einen Kramerladen mit Loftelementen. Die charmanten Regale, Schränke und Tische hat die Inhaberin auf dem belgischen Trödel zusammengesucht. Statt Bonbongläsern warten hier bunte, kunstvolle Stitch Markers, besondere Scheren, Nähaccessoires und bezaubernde Schildchen, mit denen das selbstgefertigte Teil als „Mit Liebe gestrickt“ vollendet werden kann, an der großzügigen Holztheke. Die Regale an der Wand sind gefüllt mit hochwertigsten Baumwoll-, Leinen- und Wollgarnen in faszinierender Farbenvielfalt.

Der Laden von Sabine Niebler lädt zum Verweilen ein.

Die Welt ist hier zuhause

Wolle aus Amerika, Japan und Patagonien reihen sich aneinander. Die Inhaberin ist immer auf der Suche nach besten Ausgangsqualitäten. Jeder Knäuel verführt, es zu berü hren. Bevor es seinen Weg in den außergewöhnlichen Laden findet, wird die besondere und edle Vielfalt des Sortiments sorgfältig überprüft. „Wolle von Schafen, deren Haut bei der Schur verletzt wird, kommt mir nicht ins Regal,“ erklärt die Inhaberin.

Eintauchen in farbige Welten

Doch hier in der Mercerie geht es nicht nur um den Verkauf der Wolle. Für Sabine ist das Motto: „Stricken ist mehr als ein Aneinanderreihen von Maschen. Es ist ein Eintauchen in die Welt der Farben, der verschiedensten Materialien und der unendlichen Möglichkeiten.“ Diese neuen Welten will sie ihren Kunden mit ihrem Team eröffnen.

 

Während sich mein Urstern zu einem filigranen Eisstern entfaltet, erscheint mein Scotti – Dagmar Bergk, die Kurse zu den verschiedensten Themen und Techniken rund um das Stricken anbietet. Wie der Cheftechniker bei Raumschiff Enterprise schafft sie das Unmögliche, herausfordernde Stricktechniken zu vermitteln, so dass man sich spätestens am Kursende fragt: „Und warum dachte ich, dass ich niemals die Musterschals von Nancy Marchand – der Patentkönigin – nachstricken kann?“

Fazit von wohlergehen:

Die Mercerie ist ein Hygge-Paradies zum Wohlfühlen. Hier hat man die Möglichkeit, sich auf die unendliche Welt des Handarbeitens einzulassen. Dank eines kompetenten und freundlichen Teams werden aus Weltraumwürmern filigrane Eissterne.

 

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